Projektleiter

Pavel Minyuk
NEISRI Magadan (RUS)

Martin Melles
Universität zu Köln (GER)

Julie Brigham-Grette
University of Massachusetts (USA)

Christian Köberl
Universität Wien (A)

 

 

Kontakt
Universität zu Köln
Institut für Geologie und Mineralogie
Friederike Schürhoff-Goeters
T. +49 221 470-2536
fschuerh@uni-koeln.de

Ein Großteil der Bohrtechnik, die auf einer Plattform aus Schlitten von der Eisdecke des Sees eingesetzt wird, kommt aus den USA. Sie wurde von Seattle nach Wladiwostok verschifft. Dort traf sie auf zwei Container aus Deutschland, die ihren Weg per LKW nach St. Petersburg und von dort mit der Transsibirischen Eisenbahn genommen haben. Die gesamte Fracht befindet sich derzeit auf dem Weg per Schiff nach Pewek, von wo sie mit LKWs und Kettenfahrzeugen über die gefrorene Tundra zum 260 km entfernten See gezogen wird.

Pewek heißt also die nächste Ansiedlung. Die nordöstlichste Stadt Russlands liegt unmittelbar an der Nordostpassage, die die Nordküsten Europas und Asiens verbindet. Ihr Hafen wird Ende September zum letzten Mal von Schiffen angelaufen – danach kommt das Eis. In den Wintermonaten wird der Ort nur selten angeflogen - die Flüge sind lange im Vorfeld ausgebucht. Endlich dort angekommen, geht die Reise der Forscher jedoch noch weiter: Das Team erreicht den Elgygytgynsee mit dem Helikopter.

Das Eis muss stärker werden
Die Eisdecke des Sees hat im Dezember eine Dicke von zirka 0,5 Metern. Das reicht nicht, um die Bohrplattform zu tragen, von der Anfang kommenden Jahres die Seebohrungen durchgeführt werden. Hier kommen ab Jahresende erfahrene Ingenieure ins Spiel, die auch die Eisstraßen Alaskas unter Kontrolle halten: Auf Flächen mit einem Durchmesser von 100 Metern werden sie die Eisschicht an den beiden Stellen, an denen bis zu 800 Meter tief gebohrt wird, sukzessive auf 2 Meter verdicken, also vervierfachen. Erst das gewährleistet, dass die schwere Bohrtechnik sicher getragen wird. Die Kanadier sorgen zusätzlich für eine schneefreie Verbindungsstraße zwischen den beiden Bohreinheiten und zum Camp.

Die wertvollen Seesedimente müssen bei  3 bis 4°C gelagert werden - Bedingungen, die am Grund des 170 m tiefen Sees herrschen. Das Einfrieren der Kerne würde die Strukturen der weichen Sedimente zerstören und damit einzelne Auswertungen unbrauchbar machen. Wie kann eine solche Lagerung bei Außentemperaturen bis -45°C, starkem Wind und begrenzter Energie gewährleistet werden? Eines ist klar: Die Vorbereitungszeit, in der dieses und andere Probleme gelöst werden müssen, ist bald vorbei. Dennoch steht das gesamte Team täglich vor neuen Herausforderungen – und wird sie weiterhin bewältigen.

©  Elgygytgyn Drilling Project
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Andreas Vogt
geändert: 13. August 2015
erstellt: 21. Juli 2011