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Am äußersten Zipfel Nordostsibiriens – rund 900 km westlich der Beringstraße, die den asiatischen Kontinent von Alaska trennt  – liegt der Elgygytgynsee, „der weiße See“, wie die Tschuktschen ihn nennen. Er bildete sich durch einen Meteoriteneinschlag vor ca. 3,6 Mio. Jahren und gilt als einzigartiges Klimaarchiv der Arktis, das darüber Aufschluss geben kann, warum und wie es vor 2 bis 3 Mio. Jahren zu einer massiven Klimaabkühlung kam. Internationale Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen werden dort in den kommenden Monaten die arktische Klimageschichte erforschen und die Entstehungsgeschichte des Sees rekonstruieren. Außerdem wird eine permanente Messstation ausgebaut, die den Klimawandel und Veränderungen des Permafrostes erfasst.

Ende Oktober brechen die ersten Wissenschaftler und Techniker zum Elgygytgynsee auf, um dort die erste von drei geplanten Tiefbohrungen durchzuführen. In klirrender Kälte und nahezu dauerhafter Dunkelheit werden sie zunächst 200 Meter tief in den Permafrostboden eindringen. Die Vorbereitungen für diese Expedition laufen auf Hochtouren – neben den großen technischen Herausforderungen ergeben sich jedoch immer wieder Hürden, die im Vorfeld genommen werden müssen und die sich nicht immer als trivial herausstellen.

Transportwege und ihre Tücken
Am Rande des Sees wird eine komplette Infrastruktur für über 30 Expeditionsteilnehmer geschaffen. Wohnhütten, Küche und Sanitärraum, Generatoren, umfangreiche Bohrausrüstung, wissenschaftliche Messgeräte, Kisten für die Lagerung von Sedimentproben und große Mengen an Benzin und Diesel – all das muss zum See transportiert werden. Egal, woher die Ausrüstung kommt: Ihr Weg ist weit.      -> weiter