Im Frühjahr 1998 wurde ein erster, 13 m langer Sedimentkern aus dem Elgygytgynsee geborgen. Dazu wurde die Eisdecke des 170 m tiefen Sees als Plattform genutzt, ein Zelt über dem Eisloch wurde als Wetterschutz aufgebaut. Der Bohrkern PG 1351 reicht lückenlos bis 260.000 Jahre in die Vergangenheit, etwa doppelt so weit zurück wie der längste Eiskern aus Grönland. Die geologische Bearbeitung der Sedimente bestätigte, dass der See in den vergangenen beiden Glazial/Interglazial-Zyklen weder vergletschert noch ausgetrocknet war und zeigte, dass die Sedimentzusammensetzung die regionale Klima- und Umweltgeschichte mit großer Sensivität widerspiegelt.
Biogeochemische Stellvertreterdaten (Proxies) über die vergangenen 260 ka aus dem Kern PG1351 (Altersmodell nach Nowaczyk et al., 2007), verglichen mit der Juli-Insolation bei 67.5 N (Paillard et al. 1996) und der globalen marinen Sauerstoffisotopenkurve (Martinson et al. 1987). Die Sedimente spiegeln relativ warmes (Einheit 1), besonders warmes (Einheit 2), kaltes und trockenes (Einheit 3) sowie kaltes aber feuchteres Klima (Einheit 4) wider (aus Melles et al., 2007).